GERA. Im letzten Auswärtsspiel der Saison hatten die Reudnitzer den schweren Gang nach Gera anzutreten. Konnte man im Hinspiel nach hartem Kampf noch mit einem drei Tore Vorsprung gewinnen, wollten die Postler nun den Spieß umdrehen. Für Reudnitz kamen erschwerend die anhaltenden Besetzungssorgen hinzu. Erfreulich, dass Thomas Anders trotz Schmerzen in der Wurfhand dabei war und so für einen Motivationsschub vor dem Spiel sorgte.
Entsprechend engagiert gingen die Gäste in die Partie und hielten dem druckvollen Angriffsspiel der Geraer stand. Die Disharmonien aus dem letzten Spiel waren ausgeräumt, die Abwehr stand bedeutend sicherer. Zwar erzielte Post beim 4:2 einen kleinen Vorsprung, doch Reudnitz hielt dagegen. Durch 3 Tore in Folge konnte man mit 4:5 in Führung gehen. Nun folgte die beste Phase der Reudnitzer in der überhitzten Geraer Pandorfhalle. Gestützt auf sehr gute Paraden von Thomas Schneider im Tor der Gäste gelangen nach dem 6:6 erneut 3 Tore in Folge zum 6:9. Auch eine Auszeit der Gastgeber konnte das Reudnitzer Spiel nicht durcheinander bringen. Es gelang fast alles. Erfogsgarant war in dieser Phase vor allem die Trefferausbeute, die ja in den letzten Spielen mitunter zu wünschen übrig ließ. Immer wieder waren es Thomas Anders und Philipp Schäfer, die mit ihren Aktionen für Gefahr und Tore sorgten. Leider schlichen sich aber vermehrt technische Fehler ein, die einen Ausbau der Führung verhinderten. Erfreulich und überraschend wurden bei einer 10:12 Führung für Reudnitz die Seiten gewechselt.
Für die zweiten 30 Minuten sollte alles genau so gemacht werden wie im ersten Abschnitt. Leider gelang dies nur bedingt. Nach dem 11:13 folgte die einzige, aber entscheidende Schwächephase der Concordia. Durch 6 Treffer in Folge zogen die Postler auf 17:13 fast uneinholbar davon. Offenbarten sich nun in der Abwehr mehr Lücken, war der größte Mangel aber im Angriff zu verzeichnen. Neben zwei verworfenen Strafwürfen kamen auch einige unplatzierte Würfe aus dem Feld hinzu, die für den Gästekeeper kein Problem waren. Dennoch steckten die Reudnitzer nicht auf. Es wurden noch einmal alle Kräfte mobilisiert und es machte sich bezahlt. Endlich fand der Ball wieder den Weg ins gegnerische Tor und so sah das Ergebnis beim 17:15 wieder versöhnlich aus. Alles war wieder möglich, Reudnitz war wieder im Spiel. Endlich gelangen nun auch Jens Lüttchen einige gute Aktionen, die zum Torerfolg führten, nachdem er sich zuvor oft durch technische Fehler selbst ausgebremst hatte. Durch den kämpferischen Einsatz der gesamten Mannschaft konnte der Anschluss bis zum 22:20 gehalten werden. In der Endphase brachte Post noch einmal frische Kräfte, wohingegen den Reudnitzern langsam aber sicher die Puste ausging. Nach vergebenen Möglichkeiten kamen die Gastgeber zu Kontern und damit leichten Toren. Dagegen war auch der inzwischen eingewechselte Ronny Heller im Reudnitzer Gehäuse machtlos. Über die Stationen 24:20 und 25:22 sicherten sich die Postler einen verdienten Sieg, der dann jedoch durch weitere Konter beim Endstand von 27:22 zu hoch ausfiel. Besonderer Dank gilt Peter Wandersee, der nach langer Wettkampfpause zum Einsatz kam und die Mannschaft in dieser schwierigen Endphase der Saison nach Kräften unterstützte.
Nun haben die Reudnitzer am kommenden Wochenende mit dem HBV Jena den Tabellenführer zu Gast. Ein Sieg wäre die absolute Sensation, ist also unrealistisch. Ziel kann es nur sein, im letzten Saisonspiel erneut eine gute Leistung abzurufen, um der jungen, schnellen und spielstarken Truppe Paroli zu bieten. Das wird nicht einfach, da Philipp Schäfer nach einer Verletzung fehlen wird. Auch ein Blick auf die Tabelle lässt nicht viel Grund zur Freude. Durch den Ziegelheimer Sieg gegen Eisenberg könnte Reudnitz noch auf Platz 9 abrutschen. Das wäre schade, doch es fehlen eben nach teils guten Spielen, die knapp verloren gingen, die Punkte.
Für die TSG spielten: Schneider, Th., Lukas, R., Heller, R., Schäfer, Rh. (5 Tore), Anders, Th. (11), Lüttchen, J. (4), Wandersee, P. Lange, Ph., Vollstädt,M., Bauer, U., Beierlein, A.(1).
von Jens Lüttchen